Gaslighting
Zu den klassischen Narzissmus- Merkmalen gehört das Gaslighting
Es gibt Menschen, die den Sinn von Aussagen und Situationen mit einer verblüffend geschickten Wortwahl so falsch darstellen können, dass die Informationen über die ursprüngliche Situation einen völlig anderen Sinn ergeben. Es wird ein wenig weggelassen und an anderer Stelle etwas hinzugefügt und schon entsteht ein von der Realität abweichendes Bild.
Auch vor dem Erfinden von Geschichten schrecken gewisse Personen nicht zurück.
Wir sprechen hier von Menschen mit toxischer Energie – von Narzissten, die sich unter anderem einer Methode bedienen, die man als Gaslighting bezeichnet.
Hinter diesem Verhalten steckt in der Regel Machtgehabe, Sucht nach Aufmerksamkeit, Manipulation, Spaß daran, Verwirrung zu stiften um das Opfer an sich zu binden. Das Opfer lässt sich meist sehr verunsichern, da ein Narzisst sein Spiel unglaublich selbstsicher präsentiert.
Gaslighting – eine manipulative Form von psychischer Gewalt
Man kann Gaslighting als eine manipulative Form von psychischer Gewalt bezeichnen, bei der das Opfer durch Lügen, Leugnen und Verwirrungstaktiken in einen Zustand gebracht wird, indem es seiner Wahrnehmung nicht mehr vertraut. Im fortgeschrittenen Stadium akzeptiert das Opfer eine falsche Darstellung der Realität und zweifelt an seiner eigenen geistigen Gesundheit bis zu dem Punkt, an dem es das Gefühl hat, verrückt zu werden.
Der Täter redet seinem Opfer beispielsweise ein, psychisch labil oder gar gestört zu sein, verdreht Fakten, spielt Gefühle herunter und behauptet dann, dass dies anderen Menschen aus dem Umfeld ebenfalls schon aufgefallen sei. Natürlich geschieht dieser Prozess schleichend, sodass das Opfer die Manipulation nicht als solche wahrnehmen kann. Der Täter lügt und leugnet – so, wie es ihm gerade am besten passt.
Typische Sätze eines Gaslighters:
„Das habe ich nie gesagt, das bildest du dir ein.“
„Ich glaube, mit dir stimmt etwas nicht. Das ist unseren Freunden auch schon aufgefallen.“
„Du solltest mal einen Therapeuten aufsuchen.“
„Für deine Aufregung gibt es keinen Grund. Deine Aufregung ist krank.“
„Du hast behauptet, dass … Du weißt wohl nicht mehr, was du sagst…“
„Du bist einfach immer nur krankhaft unzufrieden. Das ist dein Problem, nicht meins.“
Manchmal kommt es so weit, dass der Täter Sachen des Opfers verschwinden lässt. Wenn das Opfer die Sachen dann sucht , wird ihm suggeriert, dass es diese selbst verlegt haben müsste oder sich das Verschwinden nur einbildet. Neben der Tatsache, dass dem Opfer nicht selten Unfähigkeit und Dummheit vorgeworfen werden, wird außerdem mit allen Tricks versucht, das Opfer von seinem sozialen Umfeld zu trennen. All dies wird so geschickt eingefädelt, dass das Opfer – mag es noch so intelligent sein – sich der Manipulation lange Zeit nicht bewusst ist.
Woher stammt der Begriff Gaslighting?
Übersetzt heißt das Gasbeleuchtung.
Der Begriff geht auf ein Theaterstück „Gas Light“ von Patrick Hamilton aus dem Jahr 1938 zurück, das kurz darauf mit Ingrid Bergman verfilmt wurde. Diese spielte die vermögende Paula, Charles Boyer ihren Mann Jack, der es auf ihr Geld abgesehen hat. Jack manipuliert sie, indem er Sachen versteckt, sie beschuldigt, diese gestohlen zu haben und sie dann heimlich in ihre Handtasche steckt. Abends behauptet er, auszugehen, doch stattdessen schleicht er heimlich in die oberste Etage des gemeinsamen Hauses und schaltet dort das Licht an, wodurch die Lichter im Erdgeschoss gedimmt werden (daher der Titel). Wenn sie ihm davon erzählt, redet er ihr ein, dass die Lichter nur in ihrem Kopf gedämpft seien. Das bringt sie dazu, an ihrer Wahrnehmung der Realität zu zweifeln, sie befürchtet, verrückt zu werden.
Buchtipp: