Narzissmus in der Beziehung

Im folgenden Text wird rein aus Gründen der besseren Lesbarkeit über DEN Narzissten geschrieben. Auch wenn männlicher Narzissmus weiter verbreitet ist, als weiblicher, soll der weibliche Narzissmus nicht ignoriert werden.

Narzisstische Mauern

Narzissten scheinen unsichtbare Mauern um sich zu bauen.
In einer Partnerschaft spürst du diese Mauern vielleicht, jedoch kannst du sie nicht als Mauern benennen. Du stößt immer wieder an Grenzen beim Partner, die du nicht greifen kannst, nicht be-greifen kannst, die wie eine Halluzination im Raum stehen und du suchst letztendlich den Fehler bei dir. Du fragst dich, warum du an die andere Person nicht näher heran kommst, warum die Gespräche plötzlich ins Leere laufen, warum kein körperlicher Kontakt mehr möglich ist. Du nimmst ein Hindernis zwischen euch wahr, was jedoch nicht greifbar ist. Es handelt sich um eine schwammige Energie für die es keine Worte, keine Bezeichnung zu geben scheint. Es handelt sich um eine unsichtbare Mauer, die euch trennt.

Das Schweigen des Narzissten

Zu dieser Thematik gehört ebenso das Schweigen des Narzissten. Die ohnehin teils schwierige Kommunikation bricht plötzlich ab und du möchtest wissen, warum. Doch als Antwort erhältst du nur ein Achselzucken, Augenrollen oder einen kargen, emotionslosen Satz wie: „Das bildest du dir ein.“ Vielleicht zieht sich der Narzisst auch scheinbar grundlos vor dir zurück und du schwankst zwischen Schuldgefühlen und stillem Schmerz, weil du einfach keine Gründe erkennen kannst. Er verschwindet, taucht vielleicht unter, trifft sich mit Freunden oder mit dir unbekannten Menschen und nimmt dich nicht mehr wahr. Er ignoriert dich. Man nennt dies auch passive Aggressivität.
Einen Menschen, der einem eigentlich nahe steht, zu ignorieren oder auszuschließen grenzt an psychischer Gewalt. Nichtbeachtung ist grausam!
Und plötzlich – nach einigen Stunden, Tagen oder Wochen – kommt er wieder auf dich zu und du fällst aus allen Wolken. Er findet sein Verhalten völlig normal. Du beginnst an deiner Wahrnehmung zu zweifeln.

Der Narzisst zieht immer die Fäden

Eine Beziehung mit einem Narzissten ist eine Berg- und Talfahrt, eine explosive Mischung aus Nähe und Distanz, aus Eifersucht sowie Leiden und Erleichterung im Wechsel. Der Narzisst zieht die Fäden. Er leitet die Fahrt, er bestimmt, wann es bergauf und wann es bergab geht. So entzieht er seinem Opfer permanent Energie. Dieser Kampf nimmt mehr und mehr Raum im Leben des Opfers ein, andere Lebensbereiche verlieren plötzlich an Bedeutung, da die Energiereserven nicht mehr ausreichen. Diese permanente Unsicherheit macht das Opfer auf zerstörerische Weise vom Narzissten abhängig. Der Narzisst raubt seinem Opfer kontinuierlich Energie … und das Opfer lässt es zu. Es ist ein perfides Spiel. Nicht selten entsteht beim Opfer eine Depression.
Eine Beziehung mit einem Narzissten kann sich anfühlen, wie ein Labyrinth, wie ein Irrgarten, aus dem man nicht herausfindet.
Eine Person, die sich in einem solchen Labyrinth befindet, benötigt dringend Hilfe, um den Ausgang zu finden. Sie ist verwirrt, irrt umher und verliert sich schließlich  selbst.

Doch es gibt Lösungen …